20.02.2024 - 10:29 | Quelle: Abendblatt/Mopo/TM | Lesedauer: unter 3 Min.
Hamburger SV
Felix Magath
„Abendblatt“-Bericht  

HSV diskutierte über Magath als Vorstand & Trainer – Boldts Wirken auf dem Prüfstand

HSV diskutierte über Magath als Vorstand und Trainer – Kritik an Boldt
©IMAGO

Am Dienstag präsentierte der Hamburger SV mit Steffen Baumgart einen neuen Chefcoach. Dass die Norddeutschen angesichts der sportlichen Stagnation ernsthaft Gefahr laufen, auch den sechsten Anlauf auf die Bundesliga-Rückkehr in den Sand zu setzen, veranlasste offenbar den Aufsichtsrat des Klubs, genauer hinzusehen und nicht nur die Position des Trainers zu beleuchten. Nach Angaben des „Hamburger Abendblatt“ soll intern über eine große Lösung mit einem altbekannten HSVer diskutiert worden sein: Felix Magath.


Mitarbeiter
Felix Magath
F. Magath Alter: 70
Alle Saisons -
Alle Wettbewerbe
Spiele
803
Gewonnen
384
Unentschieden
178
Verloren
241


Der 70-Jährige, der große Verdienste als Spieler, Trainer und Manager vorzuweisen hat und mit dem Zweitligisten einst den Europapokal der Landesmeister gewann, sollte nach Ansicht einzelner Aufsichtsräte in Personalunion als Sportvorstand und Trainer übernehmen, was das sofortige Aus von Jonas Boldt zur Folge gehabt hätte. Über jene Idee sei nach dem schwachen Rückrundenstart abgestimmt worden, eine Mehrheit ließ sich dafür aber demnach nicht finden. Bereits vor dem Jahreswechsel sei über den immer kritischer gesehenen Boldt gesprochen worden, eine Abstimmung fiel dem Vernehmen nach aber zu dessen Gunsten mit 4:2 aus. Vereinsikone Magath war zuletzt einmal mehr von Anteilseigner und Investor Klaus-Michael Kühne gefordert worden.



Dem 42-jährigen Boldt werde intern vorgeworfen, sehr lange, womöglich zu lange, an Cheftrainer Tim Walter festgehalten zu haben. Das Kontrollgremium habe erwartet, dass in der Winterpause ein neuer Übungsleiter präsentiert wird, damit dieser ausreichend Vorbereitungszeit für das Einstudieren einer angepassten Spielweise erhält. Schlussendlich durfte Boldt im Amt bleiben, damit er eine letzte große Entscheidung treffen kann – die Inthronisierung eines neuen Trainers, der den Aufstieg angreift. Im kommenden Sommer soll es dem Bericht zufolge zu einer offenen Analyse über Boldts Zukunft kommen.



Der frühere Leverkusener führt seit 2019 die sportlichen Geschicke beim HSV, konnte den Klub trotz vorhandener Verdienste wie eine zwischenzeitlich neu entfachte Euphorie und abgeschlossener Sponsorenverträge aber nie erfolgreich für die Bundesliga aufstellen. Zudem schaffte er es nicht, den seit geraumer Zeit dopinggesperrten Mario Vuskovic (22) in der Innenverteidigung zu ersetzen. Dass Boldt es auch im Winter verpasste, dahingehend personell nachzulegen, soll beim Aufsichtsrat für Unverständnis gesorgt haben. Dass er zunehmend an Rückhalt verloren haben soll, sei Boldt selbst keineswegs entgangen, weshalb es auch nicht unmöglich erscheine, dass er einer Abberufung im Sommer zuvorkommt.


Neuer Trainer: HSV entschied sich für Baumgart und gegen Thorup


Zunächst aber geht es um die aktuell kritische Lage des Zweitliga-Dritten HSV: Zu Gunsten des Ex-Köln-Trainers Baumgart soll sich Boldt gegen den Dänen Johannes Thorup (35) entschieden haben, der erfolgreich den FC Nordsjaelland betreut. Eigentlicher Plan sei es gewesen, bis zum Saisonende – wie beim Auswärtsspiel in Rostock (2:2) – auf den bisherigen Assistenten Merlin Polzin zu setzen, um dann zur neuen Saison einen erfahrenen Coach zu holen. Für ebenjene Variante soll vor allem Paderborns Lukas Kwasniok infrage gekommen sein. Der wird auch nach TM-Informationen an der Elbe sehr geschätzt. Inzwischen sei beim HSV aber die Erkenntnis gereift, dass sofort gehandelt werden muss und nicht länger auf einen neuen Trainer gewartet werden kann.


Mitarbeiter
Lukas Kwasniok
L. Kwasniok Alter: 42
SC Paderborn 07
SC Paderborn 07
Alle Saisons -
Alle Wettbewerbe
Spiele
107
Gewonnen
47
Unentschieden
26
Verloren
34


Baumgart, der am Dienstag sein erstes Training leitete, trat nach Angaben der „Hamburger Morgenpost“ entschlossen in den Vertragsverhandlungen auf, weil er sich eigentlich als Erstliga-Coach sehe. Sein Gehalt aus Zeiten beim 1. FC Köln – kolportierte 150.000 Euro pro Monat – könne er in Hamburg nicht erreichen. Die entstandene Differenz könnte aber durch eine mögliche Aufstiegsprämie ausgeglichen werden, zudem dürften sich Baumgarts Bezüge in der Bundesliga erhöhen. Der gebürtige Rostocker und erklärte HSV-Sympathisant soll sich vor den Gesprächen mit seinem kommenden Arbeitgeber akribisch vorbereitet und viele Gedanken zum vorhandenen Kader gemacht haben.


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default.jpg 21.02.2024 - 09:05
Zitat von walker008
Negativ:
Magath, der in ähnlicher Rolle sowohl bei Schalke, im 2. Anlauf bei Wolfsburg und bei Fulham gescheitert war, wurde ernsthaft von irgendwem für eine solche Rolle vorgeschlagen

Positiv:
- man hat Baumgart anscheinend nicht aus der Not, sondern aus Überzeugung geholt, weil hochkarätige Alternativen gab es
- die Vernunft hat entschieden und Felix Magath wurde nicht geholt
- man scheint weiterhin wirtschaftlich vernünftig unterwegs zu sein, weshalb man Baumgart nicht sein Wunschgehalt zahlt, sondern Kompromisse vereinbart


Welche hochkarätige Alternativen gab es denn?

Also das was man als möglichen Alternativen so las waren maximal "gute" 2. Liga Trainer und mit Baumgart hat man meiner Meinung nach den besten Kandidaten bekommen.
Loddo Hamburger SV Loddo 20.02.2024 - 12:48
Zitat von robstar
Zitat von Loddo

Zitat von robstar

zu Jonas Boldt:
Ich finde es gut, wenn man nicht in Panik verfällt und seine Überzeugung von einem Trainer so lange durchhält, bis es nicht anders möglich ist als zu reagieren.
Ich weiss, dass das nicht das Ding des HSV ist, was auch der Grund ist, dass sie in der zweiten Liga angekommen sind und vollkommen überschuldet waren. Instinkt des Vereins ist Panik und Hektik und es macht sie gleich nervös, wenn jemand nicht so verfährt.

zu Felix Magath:
Es gab eine Zeit, da galt er als Messias in Fussballdeutschland. Wenn man aber nicht von gestern ist, merkt man, dass seit 10 Jahren jeder die Finger von ihm lässt. Ist das nichts, was einem zu denken gibt ?
Wenn ich ihn mir dann als Gast in Fussballtalkshows anhöre, höre ich viel Quatsch, wo ich mir denke, der müsste als kluger Kopf richtigere Ansichten haben. Da hat man das Gefühl, der ist schon vollkommen raus aus dem Geschehen.
Klar denkt er, dass er es noch drauf hat, aber die letzten 10 Jahre zeigen, dass er und ein paar Fussballromantiker die einzigen sind, die so denken.

zu Steffen Baumgart:
Baumgart traue ich zu, dass er mit seiner Art einen Impuls lostritt, der eine solche Euphorie weckt, dass man in deren Sog eine Serie hinlegt, die zum Aufstieg führt.
Er sorgt dafür dass die Luft brennt und die Spieler überperformen. Das kann im Saisonendspurt genau das sein, was es noch brauch und was andere Trainer nicht bieten können...


Entschuldige bitte, ich habe sogar sein Siegtor gegen Juventus verfolgt und auf dem Rathausmarkt gefeiert, aber wann war Magath bitte für irgendwen der Messias?

Ohne Superlative geht es heutzutage scheinbar einfach nicht.


1. Wolfsburg-Phase und erstes Schalke-Jahr.

Damals meinte man er könne auch über Wasser laufen.


Hab ich anders in Erinnerung. Klar war Wolfsburg ne fette Nummer, aber da waren es ja eher die Stürmer die so hart abgefeiert wurden meine ich.
Und bei Bayern war er ja auch quasi von Tag 1 in der Kritik.
robstar Slowenien robstar 20.02.2024 - 12:26
Zitat von Loddo
Zitat von robstar

zu Jonas Boldt:
Ich finde es gut, wenn man nicht in Panik verfällt und seine Überzeugung von einem Trainer so lange durchhält, bis es nicht anders möglich ist als zu reagieren.
Ich weiss, dass das nicht das Ding des HSV ist, was auch der Grund ist, dass sie in der zweiten Liga angekommen sind und vollkommen überschuldet waren. Instinkt des Vereins ist Panik und Hektik und es macht sie gleich nervös, wenn jemand nicht so verfährt.

zu Felix Magath:
Es gab eine Zeit, da galt er als Messias in Fussballdeutschland. Wenn man aber nicht von gestern ist, merkt man, dass seit 10 Jahren jeder die Finger von ihm lässt. Ist das nichts, was einem zu denken gibt ?
Wenn ich ihn mir dann als Gast in Fussballtalkshows anhöre, höre ich viel Quatsch, wo ich mir denke, der müsste als kluger Kopf richtigere Ansichten haben. Da hat man das Gefühl, der ist schon vollkommen raus aus dem Geschehen.
Klar denkt er, dass er es noch drauf hat, aber die letzten 10 Jahre zeigen, dass er und ein paar Fussballromantiker die einzigen sind, die so denken.

zu Steffen Baumgart:
Baumgart traue ich zu, dass er mit seiner Art einen Impuls lostritt, der eine solche Euphorie weckt, dass man in deren Sog eine Serie hinlegt, die zum Aufstieg führt.
Er sorgt dafür dass die Luft brennt und die Spieler überperformen. Das kann im Saisonendspurt genau das sein, was es noch brauch und was andere Trainer nicht bieten können...


Entschuldige bitte, ich habe sogar sein Siegtor gegen Juventus verfolgt und auf dem Rathausmarkt gefeiert, aber wann war Magath bitte für irgendwen der Messias?

Ohne Superlative geht es heutzutage scheinbar einfach nicht.


1. Wolfsburg-Phase und erstes Schalke-Jahr.

Damals meinte man er könne auch über Wasser laufen.
Autor
PhilippMrq
Philipp Marquardt
TM-Username: PhilippMrq

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Felix Magath
Vereinslos
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Geb./Alter:
26.07.1953 (70)
Nat.:  Deutschland
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Steffen Baumgart
Hamburger SV
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Geb./Alter:
05.01.1972 (52)
Nat.:  Deutschland
Akt. Verein:
Hamburger SV
Aktuelle Funktion:
Trainer
Vertrag bis:
30.06.2025
Im Amt seit:
20.02.2024
Jonas Boldt
Hamburger SV
Jonas Boldt
Geb./Alter:
19.01.1982 (42)
Nat.:  Deutschland
Akt. Verein:
Hamburger SV
Aktuelle Funktion:
Vorstand Sport
Vertrag bis:
30.06.2025
Im Amt seit:
24.05.2019
Hamburger SV
Gesamtmarktwert:
45,10 Mio. €
Wettbewerb:
2. Bundesliga
Tabellenstand:
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Kadergröße:
30
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