10.09.2019 - 18:40 | Quelle: Gazzetta dello Sport/TM.it | Lesedauer: unter 4 Min.
Serie A
Cristiano Ronaldo
„Gazzetta dello Sport“ 

Gehälter Serie A: Ronaldo übersteigt Budget von 14 Klubs – Gesetz macht Stars günstiger

Serie A: Cristiano Ronaldos Gehalt höher als Budget von 14 Vereinen
©TM/IMAGO

Die „Gazzetta dello Sport“ hat auch in diesem Jahr die kolportierten Gehaltszahlen der Serie A-Klubs veröffentlicht – und eine Vierklassengesellschaft im italienischen Oberhaus offengelegt. Das zeigt ein Blick auf die Vereine Udinese Calcio, SPAL, Brescia Calcio und Hellas Verona: Sie alle haben 2019/20 ein geringeres Gehaltsbudget als das Nettosalär von Juventus-Star Cristiano Ronaldo (Foto). Für seinen bis 2022 laufenden Vertrag erhält der 34-Jährige pro Jahr 31 Millionen Euro. Udineses und SPALs Gehaltsetat liegen bei 30 Mio. Euro, der der Aufsteiger Brescia (28) und Hellas (25) sogar noch niedriger.


Marktwert
Matthijs de Ligt
M. de Ligt Innenverteidiger
65,00 Mio. €


Das Gehaltsbudget von Juventus beläuft sich laut einer Liste der „Gazzetta“ auf 294 Mio. Euro. Die Turiner leisten sich gleich zehn Spieler, die 6 Mio. Euro netto oder mehr verdienen. Darunter auch der nach Cristiano Ronaldo bestbezahlte Fußballer der Liga: Neuzugang Matthijs de Ligt, der von Ajax kam. Der erst 20-jährige Innenverteidiger wurde mit einem Nettosalär von 8 Mio. Euro gelockt – dieses kann dank Boni auf bis zu 12 Mio. Euro ansteigen. Juve hat auch Adrien Rabiot seinen ablösefreien Wechsel mit einem Grundgehalt von 7 Mio. plus 2 Mio. Euro in Boni erleichtert.


Marktwert
Romelu Lukaku
R. Lukaku Mittelstürmer
30,00 Mio. €


Außer dem Serienmeister leisten sich insgesamt nur drei weitere Klubs einen Spieler, dessen Salär bei mindestens 6 Mio. Euro netto liegt. Inter Mailands Rekordeinkauf Romelu Lukaku (7,5 Mio. Euro), Milan-Torwart Gianluigi Donnarumma (6) und Napolis Abwehrchef Kalidou Koulibaly (6) verdienen ebenfalls auf gehobenem Juventus-Level.


Die 20 Top-Verdiener der Serie A 2019/20



Die Vierklassengesellschaft der Serie A ist in Sachen Budgets


25 bis 39 Mio. Euro: Udinese, SPAL, Brescia, Hellas, Parma, Lecce, Sassuolo, Atalanta, Sampdoria
40 bis 72 Mio. Euro: FC Genua, FC Turin, Lazio Rom, Cagliari, Bologna, Florenz
103 bis 139 Mio. Euro: SSC Neapel, AC Mailand, AS Rom, Inter Mailand
294 Mio. Euro: Juventus Turin



Neues Gesetz macht Transfers aus dem Ausland billiger


TM-Community Hier wird über den Calcio diskutiert Ins Italien-Forum Dass Inter Mailand etwa Lukaku 7,5 Mio. Euro netto plus mögliche Boni in Höhe von 1,5 Mio. Euro bieten konnte und auch Neuzugang Diego Godín 5 Mio. plus 1 Mio. Euro in Boni verdient, ist nur dank einer jüngst beschlossenen Gesetzesänderung in Italien möglich. Diese sorgt dafür, dass es Steuervergünstigungen für Arbeitgeber beim Bruttogehalt gibt, wenn diese Arbeitnehmer aus dem Ausland engagieren. Jatin Dietl, Areamanager Transfermarkt IT, erklärt:


„Die ehemalige italienische Regierung verabschiedete im ‚Decreto Crescita‘ auch ein Gesetz, das den Serie-A-Vereinen das Einkaufen im Ausland vereinfacht. Dieses neue Gesetz, gemacht vor allem, um ausgewandertes Fachpersonal zurück nach Italien zu holen, verspricht auch Spielern, die aus dem Ausland kommen, eine enorme Steuererleichterung. Was am Ende auch den Klubs entgegenkommt. So ist zum Beispiel Lukakus Bruttogehalt deutlich unter dem von Dybala, obwohl beide in etwa gleich verdienen. Mit dieser ‚Legge Conte‘ ist der Ministerpräsident nicht ganz unbeteiligt an der Rückkehr seines Namenvetters auf Inters Trainerbank und den Transfers von vielen Stars wie Lukaku, De Ligt, Sánchez oder Ribéry.“


Marktwert
Franck Ribéry
F. Ribéry Linksaußen
-


Dieses seit August geltende Gesetz wirkt sich lediglich auf Zugänge aus dem Ausland aus. Juventus kann beispielsweise nicht mit Cristiano Ronaldo um ein weiteres Jahr verlängern und danach von der Steuervergünstigung profitieren. Dazu müsste der Top-Star der Liga erst von Juventus ins Ausland wechseln und dort mindestens zwei Jahre unter Vertrag stehen, ehe auch er für seinen Klub deutlich billiger werden würde. Das Nettogehalt des Portugiesen in Höhe von 31 Mio. Euro kostet die Turiner rund 60 Mio. Euro brutto – lediglich die Budgets von Lazio, Napoli, Milan, Roma und Inter liegen in Italien über dieser Summe. Cristiano Ronaldos Gehalt übersteigt folglich das Budget von 14 Serie-A-Klubs.


Marktwert
Cristiano Ronaldo
Cristiano Ronaldo Mittelstürmer
15,00 Mio. €


Insgesamt haben sich die kumulierten Löhne dank der Steuererleichterung für Transfers aus dem Ausland sprunghaft erhöht. Der Anstieg bei den ligaweit gezahlten Gehältern von der Saison 2018/19 von 1,129 auf aktuell 1,36 Milliarden Euro für 2019/20 beträgt 20,4 Prozent. In Sachen Kaderwerten klafft keine derart große Lücke zwischen Juventus und der Konkurrenz um Napoli, Inter und Milan. Beim Vergleich der Kaderwerte und Budgets sticht vor allem Atalanta Bergamo positiv hervor. Dem Champions-League-Neuling aus dem Norden steht ein deutlich kleineres Budget zur Verfügung als Florenz, Torino oder Lazio – sportlich und in Sachen Kaderwert mischt Atalanta dennoch oben mit.   


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default.jpg 11.09.2019 - 15:32
Zitat von RubroNegro
Zitat von Urskenner

Zitat von Schlatzi

Populistische Regierungen regieren halt selten für das eigene Volk. Die Fiat-Arbeiter werden mit "Brot & Spiele" ruhig gestellt.


Du meinst wohl eher die ehemaligen FIAT Angestellten. Die wegen Ronaldos Verpflichtung betriebsbedingt gekündigt wurden....

Italien ist wieder am Ende der 90 angekommen, als man mit viel Schulden und staatlicher Unterstützung auf Vereinsebene Europa dominiert hat.... Hier wird eine gewaltige Blase aufgebaut um den italienische Fußball neu emporsteigen zu lassen. Mal schauen wie lange das Steuergeschenk für ausländische Spieler politisch zu verkaufen ist...



Das sind keine Steuergeschenke für ausländische Spieler. Das geht aber auch in dem Text eindeutig hervorl. Aber ja, das Textverständnis ist wohl nicht mehr so gut in Deutschland.

Nochmal kurz erklärt:
Italien hat 2 Probleme auf dem Arbeitsmarkt: Große Arbeitslosigket und abwandernde Fachkräfte/fehlende Fachkräfte in vielen Branchen.
És wurde ein Gesetz erlassen, um den italienischen Arbeitsmarkt für ausländische Arbeitnehmer und im Ausland lebende Italiener international konkurrenzfähiger zu machen. Das Gesetz zielt in 1. Linie sicher nicht darauf ab, Fußballvereine zu subventionieren. AUsschließen kann man dies ejedoch nicht, das würde vermutlich vom Verfassungsgericht sofort unterbunden werden.

Tellerrand überblicken plx


Natürlich dient das Gesetz in 1. Linie nicht dazu, das nur Fußballer entlastet werden. Es dient dazu sämtliche Großverdiener aus dem Ausland entlastet werden. Du kannst mich gerne weiter beleidigen, ich für meinen Teil meine zumindest zu Erkennen, wenn der Staat eine sehr überschaubare elitäre Schicht erheblich entlastet. Wozu der Fußball definitiv dazu gehört.
Diese Steuergeschenke werden sicherlich keine Auswirkungen auf den allgemeinen "Fachkräftemangel" haben. Den wo kein Business ist, da ist auch kein Arbeitsplatz und somit auch kein Gehalt...
Und im übrigen wäre es sehr wohl möglich gewesen eine Einkommensgrenze für die Steuererleichung im Rahmen einer Verfassung zu definieren, aber dann würde die Zielgruppe nicht "entlastet".

https://www.deutschlandfunk.de/wettbewerbsvorteil-in-italien-serie-a-steuerparadies-fuer.1346.de.html?dram:article_id=452079
Savarez03 Borussia Dortmund Savarez03 11.09.2019 - 15:07
Zitat von RamonZerano
Zitat von Jojo1860

Zitat von RamonZerano

Also Juventus bzw Ronaldo bekommt Steuerleichterung. Für seine 31 MIllionen muss Juventus nur 60 Millionen Brutto bezahlen, also 50% Spitzensteuersatz, nach der Erleichterung.

Das finde ich jetzt aber auch nicht eine so dramatische Bevorzugung der Reichen.
Ich würde mich als gesuchter Arbeitnehmer dann auch schnell ins Ausland aufmachen, wo ich dann vielleicht nur 40% bezahle.
Ist ja nicht so das die Gehälter in Italien exorbitant hoch sind.

Da finde ich es durchaus legitim einer Regierung es Fachkräften wieder etwas attraktiver zu machen.

Google hingegen sagt das 43% der Spitzensteuersatz ist. Die massive Erleichterung hätte er wenn Ronaldo in Italien wohnt aber das Geld im Ausland verdient. Tut er glaube ich nicht. Dann soll es noch 90% Erleichterung auf die Steuerlast geben können.

Also bei mir kommen da Brutto 31,1; 32,3 oder 44 Brutto raus aber nie 60. Stirnrunzelnd

Du verwechselst da was. Die Steuererleichterung für Spitzenverdiener gilt erst seit diesem Jahr.

Der Ronaldo Transfer ist davon also noch nicht betroffen. Juve muss ganz normal den Spitzensteuersatz in der Höhe von fast 50% zahlen. Das bedeutet, dass 60 Mio brutto für 31 netto fällig werden.

Für alle Spieler und Funktionäre, die diesen Sommer aus dem Ausland nach Italien gewechselt sind, gilt die neue Steuererleichterung. So kann sich Inter Antonio Conte, Romelu Lukaku und Alexis Sanchez leisten. Juve spart sich zum Beispiel bei Adrien Rabiot und Aaron Ramsey viel Gehalt. Bei Ronaldo müssen sie aber in den sauren Apfel beißen. CR7 ist quasi ein Jahr zu früh in die Serie A gewechselt.


Wie gesagt ich habe etwas gesucht und auf diversen Seiten 43% als Höchststeuersatz gefunden.
Das wären dann etwa 44 Millionen.
Das andere wäre dieses 100k€ für Auslandseinkünfte. Würde Juventus Ronaldo im Ausland einstellen und bezahlen über irgendwelche komischen Winkelzüge wären es nur 100k€ also 31,1 Millionen.

Hier Spiegel Artikel über Steueroase habe ich dann gesehen das Italiener die in die Heimat zurückkehren 90% der Steuerlast erlassen wird. Also anstelle von 43% dann nur etwa 4%, das wären dann die 32,3 Millionen. Ob die Ronaldo als italienischen Heimkehrer und besonders klugen Kopf hinstellen konnten sei mal dahingestellt. Aber vielleicht ist dies ja irgendwie aufgeweicht worden.
Der Artikel ist von 03/2017.

Zitat von Spiegel

Super-Rabatt für heimkehrende Wissenschaftler

Sogar für Italiener ist etwas im Steuer-Wünsch-Dir-was-Programm. Wenn auch eher als schmückendes Beiwerk. Besonders kluge Köpfe, aus der Wissenschaft zum Beispiel, die vor zehn Jahren oder noch früher ihr Heimatland verlassen haben, weil ihnen die Bürokratie auf den Geist ging oder die Vetternwirtschaft in den Universitäten oder die Korruption in den Krankenhäusern: Solche Menschen will die Regierung zur Rückkehr bewegen - mit einem Steuernachlass auf ihre Gehälter von bis zu 90 Prozent.



Auch im Text steht doch das falls Ronaldo verlängern sollte es diese Steuererleichterung nicht mehr gibt. Also scheint sie ja zu greifen.

Dennoch scheint die Erleichterung aber den Satz von 43% auf 50% zu erhöhen?
Dann sollte Ronaldo auf die Erleichterung verzichten und den Spitzensteuersatz von 43% zahlen. Spart Juventus immerhin 16 Millionen pro Jahr.


Der Spitzensteuersatz in Italien liegt bei 43%, dazu kommen dann noch die Sozialabgaben an den italienischen Staat, das zusammen ergibt eine Belastung von knapp 50%, so dass der Italiener gut 50% seines Bruttogehaltes auch netto auf sein Konto bekommt, hier ein Artikel dazu: https://www.welt.de/finanzen/article160308355/Welches-Land-hat-den-hoechsten-Steuersatz.html
VfBMichi VfB Stuttgart VfBMichi 11.09.2019 - 14:27
Wie kann man bei so einem riesen Unterschied noch von fairem Wettbewerb sprechen?

Juventus spielt in einer eigenen Liga. Die Meisterschaft ist die nächsten Jahre gesichert. Mit 100 Mio. EUR mehr Budget MÜSSEN sie alles in Grund und Boden spielen.

Auch wenn es viele nicht Wahrhaben wollen ist der Wettbewerb in manchen Ligen schon komplett vom Geld zerstört. Juventus, Bayern und Paris sind in Ihren nationalen Wettbewerben soweit davon geeilt dass sie sich nur noch selber schlagen können. Ein 'Überraschungsmeister' wird es in diesen Ligen nicht mehr geben. Schuld daran ist das Prinzip immer größer werden zu müssen. Und die genannten Vereine sind mittlerweile einfach doppelt so groß als deren Verfolger.

Herzlichen Glückwunsch Juve, Bayern und Paris zu den Meisterschaften 2020, 2021 und 2022.
Autor
axelB
Alexander Binder
TM-Username: axelB

Leiter der Redaktion, seit 2012 bei Transfermarkt.

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Mittelstürmer
Marktwert:
15,00 Mio. €
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Gianluigi Donnarumma
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FC Paris Saint-Germain
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40,00 Mio. €