Der Sprung aus dem griechischen in den italienischen Fußball liegt nahe, einige Abwehrgrößen wie Konstantinos Manolas (31) oder Sokratis Papastathopoulos (34) begannen so ihre internationale Karriere. Keiner der Innenverteidiger war bei diesem Schritt jedoch erst 16 Jahre alt wie Christos Alexiou, der im Nachwuchs von Inter Mailand hofft, in die Fußstapfen seiner bekannten Vorgänger zu treten.
Mit 13 Jahren führte Alexious Weg zunächst in den Nachwuchs von Atromitos Athen, 2019/20 gehörte er zu den Stammspielern der U15, die die Vizemeisterschaft erreichten. Im Endspiel um den Titel – aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Meisterschaft nach dem 18. Spieltag in einem Finale zwischen dem damaligen Erstplatzierten und Zweitplatzierten ausgespielt – bot Atromitos Olympiakos Piräus lange die Stirn, torlos ging es ins Elfmeterschießen. Alexiou übernahm Verantwortung und traf, die Athener unterlagen dennoch mit 3:4.
Zur Saison 2020/21 stieg Alexiou ins U17-Team auf, doch erneut machte die Corona-Pandemie früh einen Strich durch die Rechnung. Alexiou trainierte in der Zeit nur privat mit seinem Vater und seinem jüngeren Bruder Kyriakos (16). „Unsere Beziehung ist perfekt. Wir sprechen jeden Tag miteinander und ich hatte bereits Gelegenheit, ihm Ratschläge zu geben, wie er seinen Weg am besten bewältigen kann“, sagt Alexiou im Gespräch mit Transfermarkt.it. Während die U17-Saison abgebrochen wurde, wurde die U19-Meisterschaft nach acht Monaten im Juni 2021 zu Ende geführt. Alexiou durfte mit dem Team trainieren und stand auch im Spieltagskader, blieb aber ohne Einsatz. Trotz der langen Wettkampfpause fiel er intern und anderen Vereinen auf.
Als seltener Linksfuß und mit einer guten Größe von 1,86 Metern erfüllt Alexiou ein weltweit gefragtes Profil für das Abwehrzentrum. U19-Trainer Georgios Korakakis sprach ihm sogar eine Empfehlung für die Profis aus, doch es kam anders: Inter Mailand trat auf den Plan. Obwohl Alexiou kaum Pflichtspiele absolvieren konnte, waren die Nerazzurri durch Videomaterial auf das Abwehrtalent aufmerksam geworden. Nachdem Alexiou das Alter von 16 Jahren erreichte, machten die Italiener ernst und einigten sich mit Atromitos zunächst auf eine Leihe.
Für Alexiou war der Wechsel nach Mailand zunächst ein kleiner Schock, die Einrichtungen und Gegebenheiten der Inter-Akademie waren ganz anders als in der Heimat. Sein Tagesplan ist vollgepackt: Zunächst geht es zum Italienischunterricht, dann Privatunterricht, Training und zurück ins Wohnheim zum Lernen. Entspannung gibt es erst gegen Abend, etwa im Gemeinschaftszimmer mit seinen Mannschaftskollegen beim Videospielen, Tischtennis, Tischfußball oder „Netflix“. Mal auszugehen, ist nur begrenzt möglich, da die Talente ihren strikten, professionellen Tagesplan einhalten müssen.
Nach Mailand zu kommen, war ein wichtiger Schritt und eine Veränderung.
„Nach Mailand zu kommen, war ein wichtiger Schritt und eine Veränderung, aber eine, über die ich froh und stolz bin“, sagt Alexiou, der trotz der Umstellung auch in der Inter-Akademie weiter überzeugen konnte. Die Mailänder zogen im vergangenen Sommer die Kaufoption für den Griechen. Insgesamt 350.000 Euro Ablöse war der Innenverteidiger den Nerazzurri wert, sollte er den Weg zu den Profis schaffen, würden durch eine Klausel weitere 700.000 Euro dazukommen. Atromitos könnte durch eine Weiterverkaufsbeteiligung auch in Zukunft nochmals profitieren.
Alexiou ist aktuell in der U18 von Inter gesetzt, traf im kleinen „Derby della Madonnina“ gegen den Stadtrivalen AC (1:1) erstmals für die Nerazzurri. Als Teil der griechischen U19 schaffte Alexiou, dort ebenfalls gesetzt, im September souverän den Einzug in die Eliterunde, wo die Blau-Weißen mit Irland, Estland und Slowakei um einen Platz bei der U19-EM auf Malta im kommenden Jahr kämpfen werden – zuletzt war der Vizeeuropameister von 2007 und 2012 im Jahr 2015 in der Endrunde dabei.
„Die schönsten Erinnerungen an meine ersten Jahre als Fußballer sind die Erfolge mit meinem ehemaligen Verein Atromitos Athen und etwas später die Erfolge mit der Nationalmannschaft, wie der Sieg gegen Frankreich durch mein Tor oder die Qualifikation in der U19-Gruppe“, fasst Alexiou zusammen und blickt in die Zukunft: „Natürlich würde ich gerne der vierte Grieche sein, der das Trikot von Inter trägt. Mein Traum ist es, auf einem hohen Niveau zu spielen. Und ich glaube, dass ich bei Inter das höchste Niveau der Welt erreichen kann.“
Als Kind hatte ich Sergio Ramos als Idol, jetzt mag ich auch Virgil van Dijk sehr.
Alexiou selbst sieht seine Stärken in der „Aggressivität in der Verteidigung, aber auch bei hohen Bällen und im Spielaufbau. Ich habe mich technisch verbessert, aber auch im Allgemeinen kann ich zufrieden sein.“ Seine Vorbilder? „Als Kind hatte ich Sergio Ramos als Idol, jetzt mag ich auch Virgil van Dijk sehr. Die beiden sind sehr starke Verteidiger und ich mag ihre Spielweise und ihre Art zu verteidigen ganz besonders.“
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12.03.2024 | 12:58 Uhr | Quelle: Transfermarkt
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