Theo Sander: Druck-Liebhaber trotz Patzer beim historischen Debüt – Sagte Juve & Co. früh ab

Theo Sander: Torwarttalent von Aalborg im Fokus von Juventus, Arsenal & Co.

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Drei Minuten. Das war alles, was es brauchte, damit die Kritiker recht behielten. Am 7. Spieltag der Superligaen debütierte Theo Sander für den Aalborg BK, mit 17 Jahren, sieben Monaten und 20 Tagen stieg er zum jüngsten Torhüter der Ligageschichte auf. Nach einem Abstoß sprang Gegenspieler Filip Bundgaard in einen Pass Sanders und der Ball landete im Netz: 0:1. So lautete auch das Endergebnis. Ein bitteres Profidebüt für das hoch gehandelte Talent, das mit seinem Klub in einer „Übergangssaison“ gegen den Abstieg kämpft.

„So lustig war das nicht. Nicht an diesem Tag“, gab Sander im Gespräch mit dem Rundfunksender „DR“ zu. Seit seinem wenig erfreulichen Debüt hat der dänische Junioren-Nationalspieler seine Zweifler aber zum Großteil verstummen lassen. Das Potenzial, das Sander auf die Zettel internationaler Top-Klubs gebracht hat, kommt zum Vorschein. Der junge Torwart wurde in Aalborg mehrmals zum Spieler des Spiels gewählt, schaffte auch schon den Sprung in die Elf des Spieltages des Ligaverbands.

„Ich habe etwas über mich selbst gelernt“, kann Sander mittlerweile auf seine Anfangsschwierigkeiten im Profibereich beruhigt zurückblicken. Es seien Erfahrungen, die man sammeln müsse. „Plötzlich waren viele Augen auf einen gerichtet. Aber es gehört einfach dazu, dass man als Torhüter viel Verantwortung hat.“ Den großen Druck während einer schwachen Saison hat Sander, der noch die weiterführende Schule besucht, an sich abprallen lassen. „Das ist eben das Umfeld, in dem wir uns befinden. Wir leben sozusagen vom Druck, das ist unser Job. Und das gefällt mir sehr“, sagte er. „Es war einfach verdammt cool. Ich bin glücklich, dass ich spielen kann, das wollte ich schon immer. Und ich genieße das Vertrauen, das man hier bekommt, auch wenn man noch jung ist.“

Im Alter von 12 Jahren wechselte Sander vom Partnerverein Gug Boldklub zum AaB, wo er schnell für Furore sorgte. Mit 15 Jahren spielte Sander bereits in der U19 und begann, mehrmals pro Woche mit den Profis zu trainieren. So schnell wie möglich ein Teil von ihnen zu werden, war sein Ziel. Das war auch einer der Gründe, warum Sander trotz der Anfragen namhafter Top-Klubs in Aalborg blieb. Im Januar 2021 absolvierte er zwar ein Probetraining bei Juventus Turin, 1,5 Millionen Euro Ablöse standen im Raum, entschied sich jedoch gegen einen Wechsel. Drei Monate später stand er mit 16 Jahren erstmals im Kader der AaB-Profis.

„Ich dachte, dass ich mich hier am meisten entwickeln könnte. Vielleicht hätte man in einem noch größeren Verein irgendwo anders Jugendfußball spielen können, aber es war einfach nicht das gleiche Umfeld. Ich wollte dorthin gehen, wo es wirklich zählt“, erklärte Sander. Seit Anfang 2022 war er die Nummer zwei in Aalborg, es folgten die Teilnahme an der U17-EM in Israel im Mai und schließlich das Profidebüt im August als jüngster Torwart der Ligahistorie – auch wenn ihm dieser Titel nur knapp einen Monat später von Silkeborgs Aske Andrésen (17 Jahre, zwei Monate, 20 Tage) schon wieder abgeknüpft wurde.

„Plötzlich spielt man Spiele auf einem ganz anderen Niveau als in einer U19-Liga“, sagte Sander, der seit einer Verletzung von Stammtorwart Josip Posavec (26) im Oktober gesetzt ist – trotz einiger Fehler. An der Seite des als Ersatz verpflichteten Ex-Arminen Oscar Linnér (25) soll Sander die nötige Zeit und der nötige Raum zur Weiterentwicklung gegeben werden. „Posavec ist ein großartiger Torhüter und ich lerne viel von ihm. Wenn er also zurückkommt, wird der Trainer entscheiden, wer spielt“, so Sander. „Natürlich willst du spielen, das willst du immer. Aber wenn sie ihn als erste Wahl sehen, dann ist das eben so, und dann muss ich noch härter arbeiten.“

Woran Sander noch arbeiten muss? „Er überzeugt durch starke Paraden auf der Linie. Er wirkt mit nur 17 Jahren sehr reif und abgebrüht. Schwächen sehe ich noch beim Rauslaufen. Manchmal wirkt er etwas unsicher und denkt ein paar Sekunden zu lange nach. Das ist natürlich nicht der optimale Weg und gibt dem Stürmer genau die Zeit, um den perfekten Abschluss zu suchen“, beschreibt TM-Datenpfleger „sami09“. „Die Erfahrungen durch die U17- und U18-Nationalmannschaft pushen ihn und machen ihn zu einem begehrten Torhüter. Schenkt man ihn weiter das Vertrauen, wird sich das sicherlich beiderseits lohnen.“

Sollte Sanders Entwicklung sich fortsetzen, dürften in Zukunft erneut internationale Top-Klubs in Aalborg anklopfen. Einen bestimmten Traumverein hat der junge Keeper sich nicht als Ziel gesetzt, gab allerdings zu: „Ich würde gerne eines Tages nach England gehen.“ Berichten zufolge soll Sander aktuell mit Arsenal, Aston Villa und Newcastle United auf der Insel mindestens drei Option haben, doch für ihn ist klar: „Im Moment geht es darum, beim AaB zu sein. Weil ich das einfach verdammt cool finde.“

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